1901-2005
1905 Hamburger Mischung – unter dieser Bezeichnung werden vielerlei Mischungen, die aus mit einander vermischtem Grüntee und Schwarztee bestehen, in Norddeutschland feilgeboten.
1909 Deutschland / Teesteuer – die deutsche Reichsregierung verdoppelt die Abgabenlast auf Tee.
1909 Horst Hammitzsch – (geboren 1909) der Japanologe verfasste das Buch „Cha-Do“ (Tee-Weg). Eine für Europäer erstmals verständliche Einführung in den japanischen Teekult.
1914 Teeanbau auf Sumatra – nach Erfolgen auf Java dehnen die Niederländer bis 1920 den Teeanbau auch auf die Nachbarinsel Sumatra aus.
1919 Deutschland / Teeimport – nach Ende des zweiten Weltkrieges können deutsche Importeure wieder Ostindienhandel direkt aufnehmen. Es gibt wieder Tee. Verbraucher geben jetzt den kräftiger aufgießenden Indientees gegenüber den milderen Chinatees Vorzug.
1919 Kakuzo Okakura (1862-1913) - im Inselverlag erscheint sein viel beachtetes „Buch vom Tee“. Dieses erreicht bis 1977 eine deutschsprachige Gesamtauflage von 277.000 Stück. Als Sohn einer Samuraifamilie bemüht er sich um die Erneuerung alter japanischer Traditionen.
1920-25 Tschai / Russischer Tee - eine allgemeine Russlandbegeisterung lässt deutsche Jugendbünde (Pfadfinder) zu Verehrern Russischen Tees (Tschai) werden.
1922 Cutty Sark , der letzte Teaclipper – 1869 im Jahr der Eröffnung des Suezkanal erbaut. Das Schiff wird von einem britischen Kapitän für 3750 Pfund gekauft, restauriert und als Museum in Greenwich am Längengrad Null festgemacht.
1924 Teeanbau in der Türkei – beginnt entlang der Schwarzmeerküste mit Teesamen aus Georgien/Russland
1931 Ostfriesischer Teeverbrauch beträgt jährlich 3000 – 3500 Gramm pro Einwohner. Übrige Bundesrepublik erreicht nur knapp 250 Gramm mit steigender Tendenz.
1936 Ostfriesland / Teeverbrauch – es werden jährlich. 1 Million Kilo Tee nach Ostfriesland eingeführt. Bei nur 2 % Bevölkerungsanteil verbleiben dennoch ein Viertel davon für ostfriesischen Teekonsum im Lande.
1939 Deutschland / Teebezugsscheine – in einer Blitzaktion werden in Deutschland Lebensmittelbezugsscheine, so auch für Tee und Kaffee, ausgegeben. Eine Versorgungsnot beginnt, die über zehn Jahre anhaltält. Pro Monat wurde jeder Person nur noch 20 Gramm Tee zugestanden. Nach ostfriesischem Protest wird diese Menge auf 40 Gramm erhöht und später auf 30 Gramm zurückgenommen. Bezugsberechtigt für Tee war, wer das 35. Lebensjahr erreicht hatte. Es wurden für die erhöhte Bezugsrate entsprechende Teetrinkerkreise behördlich festgelegt. Zu diesen zählten auch die Hansestädte. Menschen über 90 erhielten zum Geburtstag 250 Gramm Tee extra zugeteilt. Tee gilt in Ostfriesland fortan als „schwarzer Hausfreund“. Teeimporteure müssen ihre Bestände an Heeresversorgungsstellen abgeben. Tee-Einzelhändler haben Order ihre Bestände an die Firmen Behrens (Norden), Niehus (Wilhelmshaven) und Bünting (Leer) zu geregelter Verteilung abzuliefern. Tee-Austauscherzeugnisse wie Teeka-Fix, Teeka oder Holunda werden propagiert. Schüler müssen Brombeerblätter und wilde Kamille sammeln.
1942 Winston Churchill - meint, Tee sei für seine Soldaten wichtiger als Munition.
1945 Tee-Welthandel – bis 1945 ist London das Zentrum des Tee-Welthandels. Indonesischer Tee wird über Amsterdam gehandelt. Nach 1945 verlagern sich die Handelsplätze mehr und mehr auf Calcutta, Mombasa und Colombo, den neuen Umschlagsplätzen für Tee.
1945 Deutschland / Teeversorgung – nach Kriegsende ist die Teenot am größten. Schwarzhandel blüht. Tee kostet nun bis zu 1500 Reichsmark pro Pfund. München ist Hauptumschlagsplatz im Schwarzhandel für Tee, der aus dem Ausland eingeschleust wird. Von Holland besteht eine weitere Schmuggellinie über den Aachener Raum nach Deutschland.
1945 Afrika – englische Konzerne orientieren sich aufgrund der Befreiungsbewegung Indiens und Ceylons (Sri Langka) um und investieren jetzt verstärkt in den Teeanbau von Malawi, Tansania, Kenia und Uganda. So tritt Afrika in den Kreis der für den Weltmarkt bedeutenden Großproduzenten ein. Mit der so erhöhten Teemenge wird der Weltmarktpreis an den Teebörsen weiter auf Niedrigniveau und der Verschuldungsstand der „freien“ Länder entsprechend im neokolonialen Sinne hoch gehalten.
1947 Indien – befreit sich aus der kolonialen Bevormundung Englands.
1948 Sri Langka/Ceylon – Teeexport macht 60 % aller Deviseneinnahmen des sich englischer Kolonialmacht herauslösenden Landes aus. Die meisten Teegärten sind überaltert. Es besteht ein starker Erneuerungsbedarf.
1949 Deutschland / Teeschmuggel – ein Schwarzhändler aus Völlenerfehn erhält vier Monate Gefängnis und 4000 Mark Strafe. Er hat 3089 Pfund Tee über Holland nach Deutschland geschmuggelt und vertrieben. In den Folgejahren finden noch unzählige Prozesse wegen Teeschmuggels und Verfälschungsdelikten besonders in Norddeutschland statt.
1953 Deutschland / Teesteuer – der Bundestag senkt die Teesteuer auf drei Mark/Kg und verzichtet auf 250 Mio DM Abgaben/Jahr. In der Folge entspannt sich die Versorgungssituation nachhaltig.
1964 Teesteuer Großbritannien – Abschaffung derselben.
1968 Ceylon / Indien – erstmals übernimmt Ceylon/Sri Langka in der Teeproduktion die Anführerschaft vor Indien, gefolgt von China.
1972 Indien / Teeanbaufläche - 353.000 ha Teegartenfläche mit über 500.000 Tons Jahreserzeugung macht Indien zum größten Tee-Erzeuger weltweit.
1972 Japanische Teezeremonie - Japan erbaut und schenkt dem Freistaat Bayern auf dem Gelände des Englischen Gartens anlässlich der Olympischen Spiele ein Teehaus. Hier finden seither regelmäßig Teezeremonien für Interessenten statt.
1981 Tee-Welthandel – über 90 % des Teehandels befindet sich unter Kontrolle von nur fünf europäischen und drei amerikanischen Großfirmen. Kritiker bemerken, dass an Stelle früherer Kolonialherren jetzt multinational agierende Welthandelskonzerne stünden.
1982 Ostfriesland / Teeverbrauch – dieser beträgt 3 Kg/Kopf/Jahr. Im übrigen Deutschland hingegen nur etwa 250 Gramm.
1990 Weltteeproduktion / Verbrauch – es werden 2,5 Mio tons Tee weltweit/Jahr produziert. Engländer konsumieren 3 kg pro Kopf/Jahr, Deutsche 220 Gramm.
1998 Rooibuschtee aus Südafrika: Es werden jährlich 8000 Tons Ernte aus Südafrika vermeldet. Davon bleiben 3000 Tons im Land. 500 Tons betrug der deutsche Exportanteil. Rooibusch war bislang das Nationalgetränk südaftikanischer Massaivölker. Ein Urwaldstrauch, der nun kultiviert gepflanzt und geerntet wird von ähnlicher Güte wie Grüner Tee, jedoch coffeinfrei
Ende - Fortschreibung folgt.....................