Vorchristliche Jahrhunderte:
2737-2697 vor Chr. China / Shen-nung –
Überlieferungen zufolge ein chinesischer Kaiser, der als Freund des Tees und Begründer des Ackerbaus gilt. Ihm wird zugeschrieben: „Tee weckt den guten Geist und weise Gedanken. Er erfrischt das Gemüt. Bist du niedergeschlagen, so wird Tee dich ermutigen.“
551-479 vor Chr. China / Kung-fu-tse – Konfutius
Ein chinesischer Philosoph, der chinesischer Überlieferung zufolge, Tee getrunken haben soll.
221 vor Chr. China / Teesteuer –
Chinesische Schriftrollen verweisen auf die Einführung einer Teesteuer durch Kaiser Schi-huang-ti. Er galt auch als Einiger des Reiches und als "Kaiser der Reformen".
nachchristliche Jahrhunderte:
276 – 324 n. Chr. China / Kuo P`o –
Der chinesische Gelehrte bestimmt in noch heute erhaltenen Schriften für den Teebaum sowie für das aus dessen Blättern bereitete Teegetränk das Zeichen „Ch`uan“. Dies Zeichen ist seither in der Provinz Setschwan gebräuchlich. Vordem wurden die ersten, teils noch nicht entrollten Frühlingsblättchen von Teepflanzen mit dem Zeichen „T`u“ beschrieben. In seinen Schriften berichtet Kuo P`o von einem kleinen, immergrünen Baum, welcher der „tschi“ (Gardenie) gleicht. Aus seinen Blättern bereite man durch Kochen ein belebendes Getränk. Blätter aus erster Frühlingspflückung werden „T`u“, die der letzten Pflückung im Pflückjahr „Ming“ genannt. Das Volk von Shu in der Provinz Setschwan benennt die Pflanze auch „K`ut´u“.
4. Jahrh. n.Chr. China / Wang-Meng –
Schwiegervater des chin. Kaiser „Ai-ti“. Er gilt als großer Teetrinker. Seine Freunde sollen den „bitteren Trank“ hingegen verschmäht haben. Hieraus ist zu schließen, dass Tee im Volk von China außerhalb des religiös-rituellen Gebrauchs zu dieser Zeit noch nicht verbreitet war. Ausgenommen hiervon sind die Bewohner entlang des Jang-tze-kiang Tales. Über diese Wasserstraße fanden damals bereits Teetransporte statt.
618-907 n.Chr. China / Beginn der Tang-Zeit
Eine Zeit der Verfeinerung des Teekults und der Hinwendung von der Pulver- und Teeziegelmethode zur Blatt-Aufgussmethode.
621 n.Chr. Japan / Teekultur
Tee wird in Japan zum „Staatstrunk“ erklärt. Mönche, die aus China kommend, den Buddhismus in Japan einführten, machten die chinesische Teekultur in Japan bekannt. Fortan wurden mit der Anlage von Teegärten im Uji-Gebiet, von hohen Mauern fremdem Einblick entzogen, begonnen. Bei Pflückung der „göttlichen“ Blätter durfte weder laut geredet, gesungen oder gelacht werden. Tragen von Handschuhen verhinderte den Kontakt mit der Haut Sterblicher. Teekonsum war seinerzeit dem Kaiserhof und hohen Beamten vorbehalten. Aus dem zhen-buddhistischen Teeritual Chinas entwickelten japanische Teemeister fortan das japanische Teeritual „chanoyu“. Für dieses wurden trockene Teeblätter im Mörser zu Teepulver (Zeremonientee)vermahlen, das im chanoyu mit einem Chasen (Teebesen aus Bambus) in der Teeschale mit 60° C. heißem Wasser schaumig aufgeschlagen wurde.
6. – 7. Jahrh. n. Chr. China / Teekonsum
Tee erobert jetzt als Genussgetränk breite Bevölkerungsschichten in ganz China.
7. Jahrh. n.Chr. China / Teekult zur Tang-Zeit –
In der hoch entwickelten Kultur der Tang-Dynastie (608 – 907) schlossen Teemeister in den Teekult viele weitere Künste (z.B. Kalligrafie, Malerei, Philosophie, Porzellanherstellung u.a.m.) ein. Aus vormals elitärem Konsum hatte sich das Teetrinken zu jener Zeit zu breitem Volksgebrauch in allen chinesischen und benachbarten Volksgruppen weiterentwickelt.
Zur Zeit der Tang Dynastie avancierte Tee in China erstmals auch zu einem wichtigen Handelsprodukt. Dieser Handel wurde durch Mandarine der kaiserlichen Administration kontrolliert und mit Abgaben belegt. Teehandel und der Handel mit Pferden aus West-Asien bestimmen den Finanzmarkt des damaligen chinesischen Reiches.
780 n. Chr. China / Lu-Yu (740-804 n.Chr.) –
Chinesischer Gelehrter, buddhistischer Priesterschüler und kaiserlicher Vertrauter. Er berichtete in seinem dreibändigen Werk „Chá King“ (Heilige Schrift vom Tee), dass Szetschwan die Urheimat des Teebaumes sei. In seinem Werk legt er erstmals sämtliches Wissen rund um Tee schriftlich für die Nachwelt nieder. Lu-Yu war ein Findelkind und als buddhistischer Priesterschüler aufgewachsen. Statt sich aber der klösterlichen Einkehr zu widmen, mochte er sich lieber weltlichen Genüssen hingeben. Er wurde später ein hoch angesehener Gelehrter und Vertrauter des zweiten Tang-Kaisers. Lu-Yu wörtlich:
„Manche Teeblätter sehen faltig aus wie die Stiefel tatarischer Reiter, andere regelmäßig wie die Brust eines Bullen, andere gekräuselt wie ziehende Wolken über den Bergen, noch andere wie die vom Windhauch aufgerührte Wasser oder wie frischgepflügtes Land, auf das eben ein heftiger Regen niedergegangen ist.“
8. Jahrh. Europa - Fernost Verbindung bricht ab -
Abbruch der Verbindung zwischen Europa und Fernost - ein Kanal, der den Nil mit dem Roten Meer verbindet, versandet. Damit bricht die einzige direkte Verbindung zwischen Europa und dem Fernen Osten ab.
961-1127 China / Sung Dynastie –
In China werden jetzt Teegeschirre gleichartigen Dekors und Musters hergestellt. Man trinkt Tee aus kleinen, das Aroma gebrühten Tees besser hervorhebenden Teeschale.